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Was ist geplant?

WINDPARK MIT BÜRGERBETEILIGUNG ZWISCHEN AUTOBAHN UND STROMTRASSE

Das Windeignungsgebiet „Bliesendorfer Heide“ liegt am Autobahndreieck Werder, wo der Berliner Ring in die A2 Richtung Magdeburg übergeht. Hier plant die Firma NOTUS mit Hauptsitz im nahen Potsdam Windräder entlang der A10.

Die Bliesendorfer Heide wurde in der Regionalplanung Havelland Fläming von 2015 als Eignungsgebiet für Windenergie ausgewiesen (siehe Regionalplanung). Das Gebiet umfasst eine Fläche von rund 650 Hektar entlang der Autobahn, dem Berliner Ring A10. Alle Standorte der geplanten Windenergieanlagen befinden sich in wirtschaftlich genutzten Forstflächen, die Bliesendorfer Heide ist geprägt vor allem durch Kiefern-Forste (siehe Wind im Wald).

Bis zum Zentrum der Gemeinden Werder an der Havel (im Nordosten) und Schwielowsee (im Osten) sind es jeweils rund 10 Kilometer, bis zum Zentrum der Gemeinde Kloster Lehnin (im Süden) beträgt die Distanz in Luftlinie etwa 15 Kilometer. Der zu Werder gehöhrende Ortsteil Bliesendorf liegt an seinem äußeren Rand 1,2 Kilometer vom nächstgelegenen Anlagenstandort entfernt.

Karten: Die Karten zeigen die geplanten Standorte der Windenergieanlagen. Aktuell geplant sind  sechs Windenergieanlagen.

Technische Daten der Anlagen

Anzahl WEA-Typ Nennleistung (kW) Rotordurchmesser (m) Nabenhöhe (m) Stromertrag pro Anlage/Jahr am Standort
6 Vestas V150 5.600 150 169 15.800 MWh
Die Windenergieanlagen (WEA) haben eine Leistung von je 5.600 Kilowatt (kW) und erzeugen jedes Jahr fast 16.000 Megawattstunden (MWh) klimafreundlichen Strom.

Beteiligung der Bürger und Gemeinden

Schon jetzt haben sich Anwohner in den angrenzenden Gemeinden zusammengetan, um sich auch wirtschaftlich an dem Windpark zu beteiligen. Die im Februar 2022 gegründete Havelwind GmbH & Co. KG wird ein Bürgerwindrad im Windpark Dachsberg betreiben und damit einen lokalen Beitrag zum Energie- und Klimaschutz vor Ort zu leisten.

NOTUS unterstützt diese Initiative: Anwohner und Nachbargemeinden sollen sich als echte Eigentümer am Windpark beteiligen können. Aber auch andere Lösungen sind denkbar, damit Anwohner und Nachbargemeinden vom Windpark profitieren.

Die Wirtschaft vor Ort profitiert ohnehin: Alle an der Planung und Realisierung des Windparks beteiligten Menschen arbeiten und leben in der Region und im Potsdamer Einzugsgebiet.

Schutz von Mensch und Natur

Im Vergleich zu anderen Regionen in Brandenburg ist die Besiedlung rund um die Bliesendorfer Heide sehr dünn und die Wälder gelten als „vergleichsweise artenarm“, wie Gutachten es ausdrücken (vgl. Regionalplan „Havelland-Fläming 2020“, S. 976). Weil große Teile des Gebiets mit Kiefern-Monokulturen bedeckt sind, leben hier auch nur wenige Greifvögel, insbesondere nisten hier die Brandenburger Symbolvögel Roter Milan und Seeadler nicht (siehe Tierschutz). Vorhandene Nistplätze von anderen Greifen (Bussarde, Schwarzer Milan) werden in den Plänen berücksichtigt und geschützt, ebenso die in den Wäldern lebenden Fledermäuse. Bäume, die für die Standorte der Windenergieanlagen gefällt werden müssen, werden an anderer Stelle wieder aufgeforstet – als ökologisch wertvoller Mischwald! So ist die Windenergie sogar eine Chance für die Artenvielfalt vor Ort (siehe Wind im Wald).

Jede einzelne Windenergieanlage erzeugt CO₂-freien Strom für etwa 5.000 Durchschnittshaushalte.

Klimaschutz ist Naturschutz

Jede einzelne der geplanten Windenergieanlagen erzeugt CO2-freien Strom für etwa 5.000 Durchschnittshaushalte. Zusammengenommen wird der Windpark also fast 31.000 Haushalte mit Strom versorgen – oder eine Stadt mit 62.000 Einwohnern. Damit leisten die Windenergieanlagen in der Bliesendorfer Heide einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz. Denn spätestens seit der vergangenen Dürresommer spüren wir auch in Brandenburg ganz konkret die Auswirkungen der Klimakrise. Heimische Wälder und Ökosysteme leiden darunter schon heute.

Die Nächte bleiben dunkel

Ein Ärgernis für Anwohner von Windenergieanlagen sind oft die roten Lampen, die nachts Flugzeuge vor dem Hindernis warnen sollen. Entsprechend den neuesten gesetzlichen Vorschriften wird im Windpark Dachsberg daher eine Technologie eingesetzt, durch die die Lampen nur noch leuchten, wenn sich auch tatsächlich ein Flugzeug oder Hubschrauber nähert. Damit bleiben die Nächte dunkel! (siehe Warnlichter für Flugzeuge)

Leiser als der Wind in den Bäumen

Windprojektierer müssen strenge Vorgaben zum Schutz der Anwohner vor Schallimmissionen beachten. Unsere Gutachten zeigen, dass wir an allen Standorten deutlich unter den vorgeschriebenen Grenzwerten liegen – sowohl in der Nacht als auch am Tag (siehe Schallschutz). Insbesondere durch die Geräusche des Windes in den Bäumen nahe der vereinzelten Wohngebäude werden die Windenergieanlagen an den Wohnorten kaum zu hören sein. Dass wir die Richtwerte tatsächlich einhalten, müssen wir nach Errichtung der Anlagen mit Messungen unter realen Bedingungen überprüfen.

Zeitplan

Dass rund um die Autobahn Windräder gebaut werden sollen, wurde vom Land Brandenburg schon 2015 beschlossen. Nach der langen Genehmigungsphase folgen Anfang 2023 erste bauvorbereitende Schritte. Mit dem Bau beginnen wir vorraussichtlich Ende 2023. Wir hoffen, den Windpark ein Jahr später in Betrieb nehmen zu können.